Teereise in Japan 2024

Hallo. Ich bin Mayumi von Japanese Tea en-cha.

Vom 6. bis 20. November besuchte ich Teebauern in Japan🍵.

Die erste Hälfte der Reise ging quer durch Kyushu-Insel von Süden nach Norden,

Die zweite Hälfte war ein Besuch bei Teebauern in Gifu, insgesamt sechs Bauern + zwei neue Teebauern.

Es war ein volles Programm, aber sehr erfüllend.

Ich hatte auch die Möglichkeit, einen Tag lang als japanische Teeinstruktorin bei einer Veranstaltung mitzuwirken, woran ich auch teilnahm.
Dabei ging es darum, bei der jährlichen Matcha Expo in Nishio Matcha-Art zu vermitteln.

Schließlich hielte ich in Tokoname und kehrten sicher nach Deutschland zurück.

Was ich auf dieser Teereise gespürt habe, dass sich die Nachfrage nach japanischem Tee stark verändert hat.

Seit einiger Zeit ist die Rede von einem Rückgang der Nachfrage nach japanischen Teesorten wie Sencha, stattdessen explodiert die Nachfrage nach Matcha sowohl im Inland als auch international.

In den Gyokuro-Anbaugebieten sind die Anbaumethoden für Gyokuro und Matcha daher ursprünglich die gleichen,
Die Zahl der Landwirte, die die Gyokuro-Produktion aufgegeben haben und zur Matcha-Produktion übergegangen sind, steigt.

Auch in Shizuoka und Kagoshima, den Hauptanbaugebieten für Sencha-Tee,
Die japanischen Teebauern verdienen ebenfalls ihren Lebensunterhalt, so dass es nicht verwunderlich ist, dass auch sie auf die Matcha-Produktion umsteigen.

Auch die japanischen Teebauern müssen ihren Lebensunterhalt verdienen, ich verstehe, dass sie keine andere Wahl haben, als dies zu tun.

Als Liebhaber des japanischen Tees im Allgemeinen ist das für mich eine traurige Geschichte.

Ich möchte mich bei allen Teebauern bedanken, die sich für diese Reise Zeit genommen haben!

Tee-Forschung: Geschmacksvergleich von 6 japanischen Grüntees

Für unsere Teeforschung haben wir Tees direkt miteinander vergleichen und genauer untersucht, wodurch sich die Tees unterscheiden.

Wir haben sechs verschiedene Tees probiert und den Geschmack nach sechs verschiedenen Kriterien (jeweils auf einer Skala von 1-5) bewertet.

Die Sorten waren:

  • Uchimaki Sodachi
  • Moe
  • Jou Kamairi
  • Shizu7132
  • Kahori
  • Aracha

Die Kriterien waren:

  • Umami
  • Bitter
  • Süße
  • Säure
  • Fruchtig
  • Würzig
  • Röstung

Die Ergebnisse haben wir in einem Diagramm aufbereitet:

Diagramm, Geschmacksvergleich von 6 Teesorten

Man kann sehr schön erkennen, wo es Ähnlichkeiten gibt und wo Unterschiede.

Zum Beispiel haben wir bei allen Tees eine ähnliche, leichte Süße empfunden.

Beim Kriterium „Würzig“, was die Tiefe und verschiedene Geschmacksnuance beschreibt, gehen die Sorten aber sehr weit auseinander.

Zu Uchimaki Sodachi:

Dieser Tee ist unser Standard-Sencha. Er ist rundum gut, harmonisch, kräftig, ausgeglichen. Das sieht man auch im Vergleich der Kriterien.

Zu Moe:

Ebenfalls sehr rund, aber mit einigen starken und besonderen Aromen. Darum maximale Werte bei „würzig“. Das macht ihn außergewöhnlich.

Zu Jou Kamairi:

Dieser Tee ist gerade neu angekommen und wir waren sehr gespannt auf seine Qualität. Wir wurden nicht enttäuscht – er bietet ein breites Geschmackserlebnis, ist aber im Gegensatz zu den vorigen Tees ganz frei von Bitterkeit und Säure. Das macht ihn sowohl für Anfänger, als auch erfahrene Teetrinker sehr interessent.

Zu Shizu7132:

Im direkten Vergleich ist diese seltene Spezialität gar nicht so auffällig: Ein gut balancierter Sencha ohne Röstaromen. Sein Besonderheit liegt aber im feinen Duft und Aroma – was bei diesen Kriterien aber nicht auftaucht und damit hier unsichtbar bleibt.

Zu Kahori:

Dieser Tee kann mit seinen leckeren, fruchtigen Aromen punkten. Im Bezug auf reichen, balancierten und tiefen Geschmack ist Kahori aktuell unser Spitzenreiter. Ein echtes Erlebnis. Das merkt man besonders im direkten Vergleich.

Zu Aracha:

Ähnlich wie Uchimaki Sodachi finden wir den Aracha von Katagi sehr schön balanciert. Weniger tiefe Aromen aber leichter, fröhlicher und blumiger.

Im Alltag vergleichen wir den Geschmack von verschiedenen Tees nicht so oft direkt miteinander. Manche Tees sind besonders selten, haben einen feinen Charakter oder speziellen Duft. Das kann sie sehr schön und wertvoll machen, obwohl sie im direkten Vergleich vielleicht nicht besonders stark sind. Also sollen wir den Vergleich aus der Teeforschung im Alltag nicht so genau nehmen, sondern den Tee so genießen wie er uns schmeckt 🙂

Shincha ist da! Und eine Empfehlung für kalten Tee

Guten Tag, ich bin Mayumi von der japanischen Tee-Seite ≪en-cha≫.

Ich habe bisher schon über Shincha (frischen Tee aus der ersten Ernte des Jahres) in diesem Blog geschrieben.
Zuletzt hatte ich ein paar Sorten Shincha bestellt und jetzt sind die Päckchen mit Shincha aus Japan endlich angekommen!

Uchimakisodachi aus Shizuoka und Kamairicha aus Miyazaki habe ich schon, es kommen noch ein paar schöne Tees aus Shiga nach.
Magst Du dieses Mal Shincha probieren?

Bestellen kannst Du Hier !


Nun ist schon Sommer in Deutschland.
Da trinkt man doch gerne kalte Getränke, wenn es heiß ist.

Ich trinke gerne persönlich immer heißen Tee, weil ich mit Tee gerne warm werde und damit trotz der Sommerluft kühl finden kann.
Aber ich schreibe dieses Mal über „Reicha“ – Eistee.

Reicha ist kalt zubereiteter Tee.
Ich empfehle das besonders für Anfänger.

Die Zubereitung ist ganz einfach.
In einer Kyusu (Teekanne) oder Glaskanne mehrere Teeblätter und kaltes Wasser 1-3 Stunden ziehen lassen. Fertig.

Da die Bitterstoffe von grünem Tee durch heißes Wasser gelöst werden, kann man auch einen starken Grün-Tee ganz angenehm (ohne viel Bitterkeit) trinken.
Natürlich muss man relativ lange Zeit warten bis der Tee fertig ist, deswegen ist es praktisch, große Tee-Mengen auf einmal zuzubereiten.

1-3 Stunden ziehen zu lassen ist nur eine Empfehlung, Du kannst gerne noch kürzer oder länger probieren. Dann kannst Du danach Deinen eigenen Geschmack finden.

Es gibt noch eine spannende Art der Teezubereitung.
Das ist die Weise mit Eiswürfeln.

Dafür empfehle ich Sencha mit hoher Qualität oder Gyokuro, weil solche Tees viel Süße und Umami in den Blättern haben und mit kalter Wassertemperatur gut ziehen kann.

Durch kaltes Wasser wird außerdem nur wenig Koffein aufgenommen. Auch Menschen die empfindlich auf Koffein reagieren, können als kalten Tee gut trinken (es bleibt aber dennoch etwas Koffein darin – kalter Tee ist also nicht Koffeinfrei).

Wenn Du Tee in eiskaltem Wasser mit Eiswürfel ziehen lässt, kannst Du ihn die ganzen Nacht in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Morgen kannst Du dann den süßen Morgentau genießen.

Auch Tees von nicht ganz idealer Qualität kann man gut benutzen.
Etwa vergessene alte Tees oder solche mit zu bitteren Geschmack können mit kaltem Wasser sehr gut schmecken.
Falls Du solche Tees zu Hause hast, versuch mal gerne in diese Chance!

Wie fandest Du Reicha?
Genießen wir in der Sommerzeit schönen kalten Tee^^

Reicha kalter Sencha