Teilnahme bei „Yobanashi“ in Kyoto

Frohes neues Jahr!
Ich bin Mayumi von der japanischen Tee-Seite ≪en-cha≫.

Die Feiertage des letzten Jahres sind vorbei, ein neues Jahr beginnt.



Das Thama dieses Mal ist wieder Teezeremonie.

In Japan werden saisonale Teezeremonie-Parties zu jeder Jahreszeit in allen Landesteilen angeboten. Und so gibt es auch eine Zeremonie die nur im Winter stattfindet.

Der Name ist „Yobanashi„(夜咄).

Auch Leute die Teezeremonie-Erfahrung haben wissen oft nichts oder nicht viel darüber.

Ich selbst habe auch bisher nichts darüber gewusst und noch nie davon gehört.


Ja, diese Tee-Party wird nur im Winter und nur am Abend veranstaltet.

Da dies schon eine sehr enge Begrenzung ist, kann man Yobanashi nicht so leicht bei einem Teezeremonie-Kurs finden (es gibt aber sicher einige Teemeister/innen, die Yobanashi jedes Jahr anbieten).

Nun, wenn man von solcher seltenen, interessanten Sache erfährt, dann wird man neugieig und möchte unbedingt mal teilnehmen. So sind Menschen.

Was ist denn genau eine „Yobanashi“ Tee-Party??


Zum Glück hatte ich in 2019 zufällig erfahren, dass der „Kodaiji“-Tempel in Kyoto eine offentliche „Yobanashi“ Party anbieten würde. Da ich zufällig in Japan war, bin ich im Januar 2019 extra dafür nach Kyoto gefahren.



In Kodai-ji gibt es das ganze Jahr über immer wieder Tee-Veranstaltungen für Besucher.
„Yobanashi“ ist dabei vermutlich ein recht populäres Event.

Ich habe ein kurzes (5 Minuten) Video dazu bei Youtube gefunden, in dem der Inhalt der Zeremonie deutlich wird ↓
Yobanashi in Kodai-ji Kyoto



Ja, wir haben jetzt verstanden.
In einer „Yobanashi“ Tee-Party wird beim Licht von ein paar japanischen Kerzen in relativer Dunkelheit Tee angeboten.

In der heutigen Zeit findet man es normal, dass man am Abend mit viele Licht lebt.

Aber als Teilnehmerin fand ich es gar nicht problematisch. Um den Tee und Süßigleiten zu genießen, ist es sogar besonder wertvoll und fantastisch, weil es ganz eigene Atmophäre hat. Bei schönem, japanischen Kerzenlicht kann man alle Alltagsdinge vergessen und ganz natürlich in der Tee-Welt ankommen.


Eingang von Kodai-ji
Nachdem Teezeremonie kann man mit Licht fotografieren.
Inklsiv Garten-Tour in Kodai-ji
Inklsiv traditioneles Essen in anderen Ort



Was denkst Du über Yobanashi?

Bei diesem Event in Kodai-ji haben viele Menschen ohne jede Teezeremonie-Erfahrung teilgenommen. Deswegen finde ich, dass jede Person das relativ leicht besuchen und erleben kann.


Ich möchte sogar gerne noch einmal teilnehmen! Sehr empfehlenswert😊


Info zum Yobanashi-Event in Kodai-ji
Ort: Kodai-ji (Tempel) in Kyoto
Zeit:
Jeden Freitag, Samstag und Sonntag, von Januar bis März,
Beginn zwischen 17-18 Uhr, Dauer insgesamt etwa 3 Stunden
Eintrittpreis: 7000 Yen (= ca. 65 Euro, inkl. zwei Matcha und Süßigkeiten, Gruppentour in Kodai-ji, Essen, Kaffee)
Teilnahme ist nur mit Reservierung möglich (max. 50 Personen pro Tag)
Man muss nichts besonderes mitnehmen, aber weiße Socken wären optimal
Internetseite: Kodai-ji




Der Reiz von Tokoname (eine Stadt und ihre Keramik)

Guten Tag, ich bin Mayumi von der japanischen Tee-Seite ≪en-cha≫.


Heute ist schon der 3. Advent und es wurde richtig kalt.


In Deutschland hat dieses Jahr kein Weihnachtsmarkt stattgefunden, daher haben viele Leute wahrscheinlich eine ruhige Zeit zu Hause.
Aber immerhin kann man sagen, dass man auch in so einer Zeit einen schönen Tee zu Hause genießen kann.


Ich kann auch in Moment kein Tee-Event durchführen, aber stattdessen habe ich eine neue Möglichkeit entdeckt. Du kannst jetzt meinen Tee und Geschirr auf der Internetseite „Etsy“ sehen!

https://www.etsy.com/jp/shop/enchaJAPAN?ref=seller-platform-mcnav

Für ein Weihnachtsgeschenk hast Du Interesse einen besonderen Tee auszusuchen?
Du kannst natürlich meine Produkte auch weiterhin von dieser Internet-Seite bestellen.

Ich schreibe dieses Mal über die Stadt „Tokoname“, eine bekannte Kyusu-Stadt in Japan.
Ich verkaufe auch Kyusu aus Tokoname bei ≪en-cha≫.


Tokoname. Dieses Wort ist auf japanisch eigentlich etwas ungewöhnlich. Mit dieser Bezeichnung wurde ursprünglich die Erde von Tokoname genannt, nämlich „Toko“ (常) bedeutet Boden und „Name“ (滑) bedeutet seidig.
Von solchem Name kann man sich gut vorstellen, warum Tokoname eine lange Keramik-Geschichte hatte.

Tatsätzlich ist Tokoname eine der ältesten Städte in Japan die berühmt für ihre Töpferei sind und besaß lange Zeit eine wichtige Keramik-Industrie.

Wie ich auch in einem früheren Blog-Beitrag geschrieben habe, enthält die Erde in Tokoname viel Eisen, wovon man sagt, dass es den Teegeschmack verbessert. Aus dieser besonderen Erde aht sich die Töpferei-Kultur in Tokoname entwickelt.

Shiboridashi aus Shudei(rote Erde) in Tokoname


Tokoname-Stadt befindet sich im Süden der Präfektur Aichi in Japan.
Wenn man mit der Bahn von Nagoya zum Centrair-Flughafen fährt, erreicht man Tokoname-Bahnhof als vorletzte Station vor der Endstation (Centrair-Flughafen) .

Vom Bahnhof aus findet man in ein paar Minuten zu Fuß den Tokoname-Touristen-Weg („Tokoname-Sanpomichi“). Dort gibt es viele kleine Gassen mit Keramik-Kunstobjekten, eigenen Keramik-Galerien, kleinen Läden und Cafés.

Ein Wahrzeichen vo Tokoname: Tokonyan

Tokoname Sanpomichi
Tokoname Sanpomichi
Space Tokonabe

In Herbst findet ein Geschirr-Fest für die Teekultur in Tokoname statt. Teeschirr ist ein wichtiger Teil der Tee-Kultur.

Tokoname Fest in November
Sencha-Do Tea-party
Handmade-tea presentation


Wie findest Du Tokoname?

Wenn man nicht in der Nähe wohnt oder häufig die Gegend besucht, passiert es nicht leicht, dass man den Weg dorthin findet.

Aber ich empfehle trotzdem einen Besuch, wenn Du Dich für Tee interessierst. Tokoname bietet Dir bestimmt ein Stück reizvolle Teekultur an!

Einladung der Teezeremonie-Party „Kuchikiri no Chaji“

Guten Tag, ich bin Mayumi von der japanischen Tee-Seite ≪en-cha≫.


Nach dem Ende der Sommerzeit wurde der Tag ziemlich kurz.

Der Beginn der dunklen Jahreszeit, im November, ist die Zeit von „Kuchikiri no Chaji“ in der Teezeremonie.

Der Kessel-Typ ändert sich zum Winterkessel und in dieser Zeit wird der (bis dahin gelagerte) neue Tee des Jahres geöffnet und getrunken.

Also ist dies eine Art „Neujahr“ in der Teezeremonie.



Den Matcha-Tee konnte man früher natürlich nicht so leicht wie heute haben und trinken.

Zu Beginn der Edo-Ära (ab 1603) standen die Tee-Lieferanten jedes Jahr Schlange für Matcha-Tee, man nannte diese Prozession „Ochatsubo Douchu“.
Sie kamen von Edo (heute: Tokyo) nach Uji in Kyoto (wo sich die Tee-Plantagen befanden), haben dort die frisch geernteten und verarbeiteten Tees in ihre Teedosen eingepackt und wieder nach Edo geliefert.

Dabei wurden der Tee in der Dose während des Sommers in Suruga (heute: Shizuoka) kühl gelagert, um dann im Novenber in Edo pünktlich anzukommen und geöffnet zu werden.


Das ist ein ganz anderer Wert als Shin-Cha. Aber solche Methoden der Tee-Lagerung wurden schon in dieser Zeit genutzt. Das ist interessant.

Ochatsubo-Dochu panoramio.jpg von Wikipedia


Diese „Ochatsubo-Dochu“ gibt es heute nicht mehr und es gibt heute nur selten Gelegenheit „Tencha“ (Tee-Blätter für Matcha) in einer traditionellen Steinmühle zu mahlen.

Trotzdem gibt es bis heute in der Teezeremonie-Welt das besondere Ritual „Kuchikiri“, mit dem der neue Tee im November zum ersten Mal geöffnet wird.

Oftmals wird extra dafür alles im Teezimmer und der Teegarten neu eingerichtet, weil die Kuchikiri-Zeremonie den Rang einer Neujahrsfeier in der Teezeremonie hat.
Damit entsteht ein reinigendes Gefühl und man findet einen schönen, neuen Anfang des Jahres.

„Kuchikiri no Chaji“ bei der Nische

Die Öffnung der Dose ist mit weißem, japanischen Papier „Washi“ geschlossen.
In der Zeremonie öffnet man die Dose in bestimmter Weise und holt etwas Tee heraus.

Und danach wird die Dose wieder ebenso verschlossen.

Die Vorbereitung und Zubereitung macht der Gastgeber nicht versteckt im Hintergrund, sondern präsentiert alles vor den Gästen. Das ist auch eine Schönheit der Teezeremonie.


Diese Übung/ Veranstaltung macht man nur diesem einen Zeitpunkt im Jahr.
Obwohl man das nicht so leicht üben kann, freue ich mich immer auf „Kushikiri-Stimmung“ die ich durch diese Übung bekomme und kann damit den ersten Tee besonders genießen!