Guten Tag, ich bin Mayumi von der japanischen Tee-Seite ≪en-cha≫.
Am 25. Juli und 08. Angust haben meine „en-cha Workshops“ in Heidelberg stattgefunden.
Da die Shincha-Zeit in in Japan auf den Frühsommer fällt, wollte ich den Workshop noch eigentlich früher machen. Wegen der Corona-Krise und einer langen Bearbeitungszeit beim Zoll konnte ich das leider bisher nicht schaffen.
Und wegen der Corona-Risiko habe ich auch versucht, den Workshop mit einer kleineren Gruppe zu planen.
Am Tag des Workshop sind dann die maximal geplanten fünf Teilnehmer gekommen und ich konnte mit schön gemütlicher Stimmung den Workshop durchführen.
Die Teilnehmer haben ganz unterschiedliche Vorerfahrung mitgebracht, was die Veranstaltung dann auch für mich umso interessanter gemacht hat.
Inhalt des dieses Workshop war in der Hauptsache ein Shincha-Tasting, dazu ein Teezubereitungskurs und zum Schluss eine Teezeremonie.
Bei en-cha sind noch weitere Veranstaltungen geplant. Zum Beispiel Kurse an der Volkshochschule und Tee-Workshops in Unternehmen.
Ich kann Tee-Veranstaltungen für so ziemlich jede Umgebung und jeden Anlass organisieren. Wenn Du Dich dafür interessierst, schreib mir gerne ein E-Mail!
Daher möchte ich gerne dieses Mal über Teegeschirr, mit dem man Tee noch mehr genießen kann, schreiben.
Wenn Du bisher nicht so gerne Tee getrunken hast, gibt es vielleicht kein Teekännchen zu Hause.
Heute kann man auch mit Teebeutel einen relativ guten Tee-Geschmack bekommen und solcher Tee kann auch schon eine entspannende Wirkung haben.
Aber wenn Du Deinen Tee mit bestem Geschmack genießen möchtest, empfehle ich, ein gut dazu passendes Teekännchen mit dem Tee zu benutzen.
Es gibt viele verschiedene Kännchen in der Welt.
Zum Beispiel in England die großen „Tea pots“. Bei der klassischen Zubereitung tut man Schwarz-Teeblätter direkt in die Kanne und gießt den Tee dann durch ein Teesieb in die Tasse.
Japanische Teekännche haben of schon ein Keramik-Sieb mit drin, deswegen gießt man direkt Teeblätter und Wasser rein.
Für die chinesischen und taiwanisischen Grün- und Oolong-Tees passen kleine Kännchen ohne Sieb. Die großen Blätter entfalten sich, und bei dem kleinen Ausguss-Loch braucht man keine Sieb. Man trinkt nur kleine Mengen je Kanne, aber gießt den Tee in der Kanne mehrmals auf.
Mit Gaiwan (Teetasse mit Deckel) trinkt man einfach direkt mit verschobenem Deckel.
Die verschiedene Geschirre sind stark verbunden mit geschichtlichem Hintergrund und Kultur und haben sich mit Tees zusammen entwickelt.
Weiterhin schreibe ich über das Material von Teekännchen. Zumindestens in Japan gibt es zwei verschiedene Keramikarten. Nämlich „Touki“ und „Jiki“.
Touki ist die Keramik, die mit Glasur gebacken wird, nicht durchsichtig ist und viel Feuchtigkeit enthält (manchmal braucht es 3 Tage, bis es richtig getrocknet ist!)
Bekannte Herkunft in Japan gibt es Seto, Mino, Tokoname und Shigaraki und so weiter. Eine Besonderheit hat Tokoname „Shudei“, nämlich die rote Erde. Kännchen aus dieser Erde enthalten etwas Eisen (als Teil dieser Erde), das nimmt dem Teegeschmack eine besondere Bitterkeit – macht ihn milder und runder. Diese Erkenntnis kommt durch eine Forschung aus Yíxīng in China, denn die Erde in Yíxīng hat ähnlichen Inhalt wie die rote Erde von Tokoname.
Da Touki sehr absorptionsfähig ist, ist es optimal, dass das Kännchen immer mit gleichem Tee benutzt wird. Das Kännchen kann den Teegeschmack „lernen“, so dass Tee und Kännchen zusammenwachsen.
Im Gegensatz ist Jiki ein Porzellan, hat fast keine Wasserabsorptionsfähigkeit und gibt es als halbdurchsichtigen und undurchsichtigen Typ. In Japan sind Imari, Arita und Kutani, besonders eher in Westjapan bekannte Herrstellungsstädte.
Und was man in Europa als Teekanne kaufen kann, ist meistens Porzellan. Da es mehr Stabilität hat, wird es nicht so leicht kaputt gehen. Glasiertem Porzellan haftet nicht viele Duft an. Also wenn man verschiedene Tee jeden Tag in der gleichen Kanne trinkt, ist diese Kännchen praktisch.
Als eine spezielle Kännchen stelle ich meine Tokoname Kyusu „Shiboridashi“ vor. Dieses Geschirr hat nur einen kleine Körper und Deckel, besonders für kleinen abgekühlten Tee zuzubereiten. Da sie kein Sieb hat, fließt der gesamte Geschmack hindurch. Daher benutzt man sie gerne für besonders feinen Tee.
Was fällt Dir ein zu meinem Text? Beobachte mal gerne Deine Kännchen. Beachte den Hintergrund Deines Kännchens, dann kannst Du ja noch besser Deinen ganz eigenen Tee genießen^^
Guten Tag, ich bin Mayumi von der japanischen Tee-Seite ≪en-cha≫.
Die Teesorte „Shizu7132“ hat einen besonderen Charakter. Sie kann einen sehr würzigen Geschmack und Duft entfalten. Dieser erinnert an einen Waldspaziergang im Frühling oder an frische Kirschblätter.
Wir wollten wissen, welche Zubereitung geeignet ist, um diesen besonderen Duft zu erhalten. Dafür haben wir den Tee gleichzeitig auf drei verschiedene Weisen zubereitet und den Geschmack und Duft verglichen.
①➁➂ Alle drei Varianten wurden in einer kleinen japanischen Kanne (Kyusu) zubereitet. In jede Kanne haben wir 5 Gramm Teeblätter hineingegeben. Jeweils wurde 190 Milliliter Wasser benutzt.
① Zubereitung mit kaltem Wasser. Das Wasser war ca. 22°C warm. Die Ziehzeit war 7 Minuten.
➁ Zubereitung mit warmem Wasser. Das Wasser war ca. 50°C heiß. Die Ziehzeit war 3,5 Minuten.
➂ Zubereitung mit heißem Wasser. Das Wasser war ca. 80°C heiß (und kühlte während der Ziehzeit auf ca. 70°C ab). Die Ziehzeit war 3,5 Minuten.
Ergebnis ①: Der Aufguss hat eine sehr helle Tasse. Es gibt nur einen ganz leichten Duft. Der Tee schmeckt leicht, süßlich angenehm. Wir merken keinen Duft von Kirschblätter, keine Bitterkeit, kein Umami.
Ergebnis ➁: Der Aufguss hat eine hell-gelbe Tasse. Es gibt einen feinen, angenehm würzigen Duft. Der Tee schmeckt wie ein gut balancierter Sencha – Bitterkeit und Umami sind deutlich aber angenehm. Sowohl im (Nach-) Geschmack, als auch im Duft ist der Tee würzig und erinnert (leicht) an Kirschblätter.
Ergebnis ➂: Der Aufguss hat eine dunkel-gelbe Tasse. Es gibt einen kräftigen Umami-artigen Duft. Starke Umami und deutliche Bitterkeit verdecken eher andere Aromen. Der würzige Duft ist für uns kaum wahrnehmbar (oder verdeckt).
Unser Fazit: Bei Zubereitung mit 50°C heißem Wasser gefällt uns dieser Shinzu7132 außerordentlich gut – balanciert, aromatisch, ein Genuss für Sencha-Freunde. Diese Zubereitung ist nach unserer Ansicht geeignet um den besonderen Charakter von Shizu7132 zu erhalten. Mit kühlem Wasser oder bei heißerem Wasser geht der besondere Charakter etwas verloren.
Im Anschluss haben wir Zubereitung mit anderen Temperaturen und Ziehzeiten versucht. Unsere abschließende Empfehlung ist daher vorerst:
1. Aufguss: 60-70°C, 1-2 Minuten
2. Auguss: 70-80°C, 2 Minuten
3. Aufguss: 100°C, 1 Minute
Was findest Du? Wenn Du Dich dafür interessierst, probier gerne mit diesem Tee „Frühlings Aroma“!!