Teezeremonie – Frühlingsübung am Puppenfest

Guten Tag, ich bin Mayumi von der japanischen Tee-Seite ≪en-cha≫.


Am 3. März war das Hina-Fest in Japan. Da ich eine Tochter habe, haben auch wir gefeiert, mit winzigen Hina-Puppen aus Keramik.

Hina-Puppe aus Seto


Obwohl etwas spät dran, konnten wir noch ein paar frische Pfirsich-Zweige von einer Bekannten bekommen. Nach ein paar Tagen sind die kleinen Blüten aufgegangen, das war sehr niedlich. Weil das Hina-Fest in Japan in die Zeit der Pfirsichblüte fällt, heißt es auch „Momo no Sekku“ – auf Deutsch etwa: „Pfirsichblütenfest“. Daher passen die Pfirsich-Zweige so gut dazu.

Pfirsichblüte

Es wurde leider wieder etwas kälter und dunkler, aber da es Anfang März schon sehr Frühlingshaft war, habe ich eine Teezeremonie-Übung mit Frühlingsregal versucht.

Dieses Regal, Housei-Dana wird oft im März und April benutzt.
Natürlich kann man es in jeder Saison benutzen. Aber es passt besonders zum Frühling.
Erstens schlägt sein Größe eine gute Balance zwischen den etwas größeren Regalen im Winter und den etwas kleineren im Sommer.
Zweitens enthält es ein herausnehmbares Brett („Shibadate“), wie ein kleines Tablett. Das ist besonders praktisch, wenn man draußen auf etwa unebenem Rasen eine Teezeremonie durchführt (um etwas darauf abzustellen).

Tee-Übung mit Housei-Dana
Shibadate bei der Übung mit dünner-Tee

Wegen dem Hina-Puppen-Fest habe ich den Matcha in einer Teeschale mit Hina-Puppen-Muster zubereitet.
Als Tee haben wir „Dicker-Tee“ getrunken. Der Matcha-Tee war natürlich der wunderbare „Daichi no Kagayaki“.

Tachi-Hina-Chawan mit Dashi-Bukusa

Wegen der Corona-Pandemie konnte ich lange nicht die Teeschule besuchen.
Ich werde daher im März noch mehrmals zu Hause mit diesen Frühlings-Utensilien Teezeremonie üben und die Frühlingsstimmung genießen 😀

Eine frische Auswahl japanischer Schwarz-Tees der Spitzenqualität!!

Guten Tag, ich bin Mayumi von der japanischen Tee-Seite ≪en-cha≫.

Gerade sind vier neue Sorten Schwarz-Tee von dem japanische Teebauer „Goto-Seicha“ aus Toyohashi in der Provinz Aichi angekommen.

Goto-Seicha Familiy in Toyohashi


Hast Du schon japanischen Schwarz-Tee getrunken?

Im Vergleich zu Grün-Tee ist ist japanischer schwarzer Tee selbst in Japan eher unbekannt.


Der Teebauer „Goto-Seicha“ produziert schwarzen Tee nur in ganz kleinen Mengen und steckt seine ganze Energie in die Qualität des Tees. Diese Tee-Blätter sind 100% aus Bio-Anbau. Trotz der winzigen Produktionsmenge ist „Goto-Seicha“ bei Liebhabern von japanischem Schwarz-Tee sehr bekannt.

Da die Produktionsmenge jedes Jahr ganz wenig ist, reservieren Teehändler oft lange im Voraus. Trotzdem kann jeder immer nur kleine Mengen kaufen.

Ich selbst habe 2018 ein Schwarz-Tee-Fest in Owariasahi besucht und dort zufällig seinen Tee kennengelernt. Sofort bin ich ein Fan geworden.
In 2019 habe ich ihn und seine Tee-Plantage dann besucht und darum gebeten, dass ich seine Tees nach Deutschland importieren darf.

Und dieses Mal hat es geklappt!

Natürlich habe ich sofort die drei Sorten probiert und verglichen.

von links Benifuki First flush, Benifuki Secound flush, Blend Autumnal


Wie vergleicht man die verschiedenen Sorten?
Weisst Du, welcher Tee am „besten“ ist?

Man beurteilt oft stark nach dem Erntezeitpunkt, also: „First Flush“, „Second Flush“ und „Autumnal“ (wobei die früher genannten meist als hochwertiger angesehen werden).
Bei diesen Tees ist mir das aber nicht besonders wichtig. Wichtiger ist mir, ob per Hand geerntet wurde.

Zunächst mal: größere Teeblätter = mehr Handarbeit
Das hat einen hohen Wert und meist auch hohe Qualität.

Benifuki, First flush – mit kleiner Maschine geerntet, mit Maschine verarbeitet

Benifuki, Secound flush – per Hand geerntet, mit Maschine verarbeitet

Kiiko Beniiro Blend, Autumnal – per Hand geerntet, mit Maschine verarbeitet

Gerade bei einem frisch und heiß aufgebrühten Schwarz-Tee empfindet man den ersten Duft und das Aroma des Tees als besonders wichtig. Besonders der „Benifuki, Second Flush“ hat ein sehr beeindruckendes Aroma!!

Natürlich enthält jede Packung von diesen Tees nur eine ganz kleine Menge. Das ist Schade. Aber man lernt solchen Tee vielleicht umso mehr zu schätzen und kann jeden einzelnen Schluck genießen. Man kann in diesem wunderbarem Geschmack wirklich seine Liebe finden 🙂

Wenn Du Interesse an einem dieser Tees hast, kannst Du gerne sofort per E-Mail bestellen.

Obukucha: Neujahrs-Tee für vollkommene Gesundheit

Guten Tag, ich bin Mayumi von der japanischen Tee-Seite ≪en-cha≫.

Es ist in diesem Winter ziemlich kalt in Heidelberg und hat schon mehrmals kräftig geschneit.
Wie ist es in Deiner Stadt?

Neujahr ist zwar schon vorbei, ich möchte aber dieses Mal über eine Neujahrs-Spezialität schreiben.


„Obuku-cha“ (großes Glück-Tee) — Dieser Tee wird im Dezember in japanischen Teeläden verkauft. Man trinkt diese Sorte an Silvester oder Neujahr mit dem Wunsch für gute Gesundheit im neuen Jahr.


Vom Inhalt her sind diese Tees sehr unterschiedlich. Klassische Zutaten sind japanische eingelegte Pflaume und Alge. Aber manche Teeläden bietet auch einfach Bancha, Genmaicha oder geröstete, schwarze Bohnen als „Obuku-cha“ an.

Ich habe auch zu Hause meinen eigenen „Glücks-Tee“ zubereitet.

Obwohl Obuku-cha „Tee“ heißt, sind bei diesem Rezept keine Teeblätter dabei. Er schmeckt daher ganz anders als (grüner oder schwarzer) Tee. Ich fand es einen interessanten, besonderen Geschmack.

Die Geschichte des Obuku-cha geht zurück auf die Heian-Ära (794 – 1185).
Als eine schreckliche Epidemie sich in Kyoto ausbreitete, soll der Mönch „Kūya Jōnin“ (einem Wegbereiter buddhistischen Glaubensrichtung: „Jōdo-shū„) den Leuten Tee aus eingelegten Pflaumen angeboten haben. Danach sei die Krankheit schnell verschwunden.

Seine steinerne Statue kann man heute in Rokuharamitsu-ji sehen.

Kūya von Wikipedia 16.01.2021

Wegen dieser Sage von Kūya wollte der damalige Kaiser „Murakami-Tenno“ glücklich und gesund sein und hat daher zu jedem Neujahr diesen Tee getrunken. Dieser spezielle Tee wurde daher der „Obukucha“ (王服茶 – „Der Tee, der vom König getrunken wird“) genannt.
Später verbreitete sich dieser Tee in der normalen Bevölkerung und die Bedeutung von „Obukucha“ wurde irgendwann (bei gleicher Aussprache) zu 大福茶 – „großes Glück-Tee“ – geändert.

Zu Kūyas Zeit war diese Art von Tee sehr hochwertig und teuer und daher nur für wenige Menschen verfügbar. Aber Kūya hat ihn großzügig an viele Leute gegeben. Diese brachte ihm Verehrung ein und viele Menschen sahen in ihm einen Heiligen.

Da Neujahr nun schon vorbei ist, fandest Du dieses Thema zu spät?

Man trinkt Obuku-cha auch gerne nochmal am 3. Februar zu „節分 Setsubun“ als „Fukucha 福茶(Glück-Tee)“, weil man sich in Japan auch an diesem Tag Glück für das Jahr wünscht.
Für diesen Tee werden häufiger geröstete, schwarze Bohnen verwendet, aber die genauen Zutaten sind nicht so wichtig. Hauptsache ist, Deine Gefühl ist richtig 😊.

Dazu kann man zum Beispiel ein spezielles Teegeschirr benutzen oder so, bitte mach Dir selbst eine Freude mit Deinem eigenen „Fukucha“!!